Seit Donnerstag zieht die geheimnisvolle Baugrube in der Friedrich-Ebert-Straße viele Blicke auf sich. Hier sind bei Bauarbeiten zwei Tunnel der Landauer Festung aufgetaucht.
Nach Begutachtung der Situation und Studium der Planunterlagen der Festung ist das System aus Doppelgewölben Teil einer in die Contregardes (Außenwände) des Hauptgrabens vor dem Werk No. 10 – heute unter der Kreuzung Friedrich-Ebert-Straße und Marienring – eingelassenen unterirdischen Anlage: Hier kreuzen sich der in der Außenwand des Hauptgrabens verlaufende, mit Schießscharten zum Graben versehene Verteidigungstunnel und der an der Spitze der Demi-Lune 10 beginnende große, insgesamt etwas über 2 km lange und im Zickzack unter den südlichen Außenwerken laufende Verbindungsgang: Eine sogenannte „Communicationsmine“. Dieser lief bzw. läuft 3 bis 8 m unter der Erde vom Werk 10 über das bereits vergangenes Jahr vor Haus Nr. 15 aufgefundene Werk 37 (Lunette) zum Werk 38 unter dem Kasernengebäude Ecke Cornichonstraße/Hartmannstraße bis zum Cornichon No. 39 unter der ehemaligen französischen Grundschule und dann zurück unter der Maria-Ward-Schule durch bis zur Ecke Marien-/Südring. Im Bereich der Fundstelle befand sich ein unterirdisches Magazin aus mehreren verbundenen Räumen.
Diese und andere Funde werden auf der Jahreshauptversammlung am Donnerstag im Frank-Loebschen Haus ab 19 Uhr ausgestellt.